Wir kamen rein zufällig auf das Thema , ob sich
inzwischen neben den Parallelgesellschaften in machen Stadtteilen auch solche
in den Randgebieten von Hamburg gebildet haben könnten, so etwa in Süderelbe
mit seinen nachwirkenden dörflichen Strukturen.
Der Bekannte merkte eher scherzhaft an, es gebe wohl
einen Kern von „ mindestens halbkriminellen Edelprollen“, sagen wir
Geschäftsleuten, Handwerksmeistern, Rechtsanwälten, Steuerberatern-unter
einander vernetzt-, die übrigens in allen Staatsformen gut überleben könnten
etc., die quasi als nachgeordnete Prolle private Sicherheitsfirmen, kriminelle
Einzelaktivisten, organisierte Hundefreunde, auch Kontaktleute bei der
Polizei etc. in Marsch setzen könnten, um Gegner zu bekämpfen.
Süderelbe habe schwach ausgeprägte politische Strukturen ohne zureichende
Durchgriffsmöglichkeiten von oben, die Polizei sei vorsichtig formuliert
regional orientiert.
Ich gratulierte meinem scherzfähigen Bekannten, er
habe eben eine stadtsoziologische „Proll-Theorie für städtische Randgebiete mit
dörflichen Kernen“ entwickelt. Eher scherzhaft fügte ich hinzu: Wir müssten
jetzt nur noch die Nahtstellen der Netzwerke, sozusagen die „Paten“
herausfinden und dann ins Visier nehmen.
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