Freitag, 11. Oktober 2013

Hans-Ulrich Klose: Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion 1991-94- Höhepunkt der Karriere


Bereits acht Jahre nach seinem ersten Einzug in den Deutschen Bundestag kandidierte Klose für den Fraktionsvorsitz. Er hatte zwei Gegenkandidaten: Herta  Däubler-Gmelien und Rudolf Dressler. Herta Däubler-Gmelien war „Enkelin“ Willy Brandts, wie Klose aus dem Bürgertum stammend, Rudolf Dressler war ein klarer Vertreter der parlamentarischen Linken und des Arbeitnehmerflügels in der SPD.
Herta Däubler-Gmelien hatte sich im Bündnis mit Hans-Jochen Vogel häufiger gegen Oskar Lafontaine gestellt. Sie war immer kämpferisch und  liebte eine klare Sprache.
Klose, der der  „Vor-Enkel-Generation“ angehörte ,  präsentierte sich stets verbindlich und kommunikativ und setzte sich durch.
Klose wurde allerdings nicht wie die meisten vergleichbaren Konkurrenten Kanzlerkandidat. Der Bundesvorsitzende, damals Björn Engholm, hatte  in der Zeit des Kloseschen  Fraktionsvorsitzes den ersten Zugriff, musste dann jedoch zurücktreten.
Als die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten für  die Bundestagswahl 1994 fiel, waren wohl Lafontaine , Rau und Schröder am  mächtigsten in der SPD. Klose gehörte jedoch mit Oskar Lafontaine, Johannes Rau u.a. dem Fünfer-Gremium an, das die  Vorentscheidung für eine Mitgliederbefragung traf, auch in der Absicht, Gerhard Schröder zu verhindern. Es traten 1994 bekanntlich Rudolf Scharping, Gerhard Schröder und Heidemarie Wieczorek-Zeul an.  Es siegte  mit etwas über 40 Prozent der Stimmen Rudolf Scharping, der die Bundestagswahl 1994 verlor und dann 1995  von Oskar Lafontaine in einem beispiellosen Coup an den vorbereitenden Gremien vorbei auf dem Bundesparteitag gestürzt wurde.
Klose war da schon Vizepräsident des Deutschen Bundestags und hatte nach der Bundestagswahl seinen Fraktionsvorsitz  zugunsten von Rudolf Scharping räumen müssen.

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