Montag, 7. Oktober 2013

Hans-Ulrich Klose :durch Lafontaine zum SPD-Schatzmeisteramt


Hans-Ulrich Klose war 1981 knapp nach seinem Sturz als Bürgermeister  immerhin in der Hamburger SPD so stark, dass er gegen Henning Voscherau, den kommenden Mann der Hamburger SPD, auf einem Landesparteitag 1981 nur knapp bei der Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden unterlegen ist.
Nun ging es Klose, einem der besten Taktiker und Strategen in der SPD darum, nach Bonn zu kommen. Dies gelang ihm zusammen mit Harburger SPD-Kadern, indem er 1983 im Wahlkreis Harburg, Herbert Wehners Wahlkreis, erfolgreich zum Bundestag kandidierte.
Ein Aufstieg in Bonn ohne SPD-Landesvorsitz oder eine kürzliche erfolgreiche Wahl zum Ministerpräsidenten  ist nur schwer möglich. Alle SPD-Kanzlerkandidaten erfüllten diese „Bedingungen“.
Klose, der in Hamburg in „Stichling“-Runden und bei Strategie-Spielen, aber auch in seinem „Küchenkabinett“ mit Hacki, Billi und Bissi, seine taktischen und strategischen Kompetenzen  schärfte, ging einen anderen Weg. Er gehörte nun zum linken Flügel, dessen Vormann Oskar Lafontaine wurde. Dieser oder Klose selbst kam 1987 auf die Idee, Klose zum Schatzmeister kandidieren zu lassen. Lafontaine selbst wollte Stellvertretender Bundesvorsitzender werden, nachdem er sich nicht ins Rennen um die Nachfolge Willy Brandts begeben hatte. Ihm erschien ein weiterer Mitstreiter mit Einfluss  im Präsidium eine gute Sache.
Mit dieser Personalie erprobte Oskar Lafontaine seine Fähigkeit zu personalpolitischen Überraschungsaktionen. Er zauberte Klose aus dem Hut, der gegen zwei weniger namhafte Bewerber  relativ leichtes Spiel hatte.
Klose bekam ein Amt, dass auf Parteitagen zu wenig Streit Anlass gibt und außerdem unabhängig vom Bezirksproporz vergeben wird. Er brauchte dafür auch nicht die Unterstützung seines Heimat-Bezirks.
Dieses Amt war für Klose eine Art Zwischenschritt zu seiner Bewerbung um den Fraktionsvorsitz 1991.

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