Hans-Ulrich Klose war 1981 knapp
nach seinem Sturz als Bürgermeister
immerhin in der Hamburger SPD so stark, dass er gegen Henning Voscherau,
den kommenden Mann der Hamburger SPD, auf einem Landesparteitag 1981 nur knapp
bei der Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden unterlegen ist.
Nun ging es Klose, einem der
besten Taktiker und Strategen in der SPD darum, nach Bonn zu kommen. Dies
gelang ihm zusammen mit Harburger SPD-Kadern, indem er 1983 im Wahlkreis
Harburg, Herbert Wehners Wahlkreis, erfolgreich zum Bundestag kandidierte.
Ein Aufstieg in Bonn ohne
SPD-Landesvorsitz oder eine kürzliche erfolgreiche Wahl zum
Ministerpräsidenten ist nur schwer
möglich. Alle SPD-Kanzlerkandidaten erfüllten diese „Bedingungen“.
Klose, der in Hamburg in
„Stichling“-Runden und bei Strategie-Spielen, aber auch in seinem
„Küchenkabinett“ mit Hacki, Billi und Bissi, seine taktischen und strategischen
Kompetenzen schärfte, ging einen
anderen Weg. Er gehörte nun zum linken Flügel, dessen Vormann Oskar Lafontaine
wurde. Dieser oder Klose selbst kam 1987 auf die Idee, Klose zum Schatzmeister
kandidieren zu lassen. Lafontaine selbst wollte Stellvertretender
Bundesvorsitzender werden, nachdem er sich nicht ins Rennen um die Nachfolge
Willy Brandts begeben hatte. Ihm erschien ein weiterer Mitstreiter mit
Einfluss im Präsidium eine gute
Sache.
Mit dieser Personalie erprobte
Oskar Lafontaine seine Fähigkeit zu personalpolitischen Überraschungsaktionen.
Er zauberte Klose aus dem Hut, der gegen zwei weniger namhafte Bewerber relativ leichtes Spiel hatte.
Klose bekam ein Amt, dass auf
Parteitagen zu wenig Streit Anlass gibt und außerdem unabhängig vom
Bezirksproporz vergeben wird. Er brauchte dafür auch nicht die Unterstützung
seines Heimat-Bezirks.
Dieses Amt war für Klose eine Art
Zwischenschritt zu seiner Bewerbung um den Fraktionsvorsitz 1991.
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