Der
Verkehrs-Experte der SPD-Bezirksfraktion Frank Wiesner hat ein altes
Verkehrsprojekt aus der Mottenkiste geholt:
eine Elbtunnelröhre für eine S-Bahn aus dem Süderelberaum nach Altona.
Dieses Projekt ist bereits anlässlich des Baus der Vierten Elbtunnelröhre als ökologische Alternative diskutiert
worden, und zwar ohne Erfolg.
Die
Baubehörde ging damals zwar von einer Zunahme des elbquerenden Verkehrs aus,
sah aber nur eine geringe Verlagerung von Verkehrsaufkommen vom Straßenverkehr
zum ÖPNV durch eine S-Bahnröhre. Die Einwendungen gegen den
Bebauungsplanbeschluss machten geltend, dass die S-Bahnröhre für die Baubehörde eine nicht ernsthaft
geprüfte Alternativplanung gewesen sei. Der Elbtunnel könne sehr wohl durch
eine direkte Bahnverbindung in einer S-Bahnröhre vom Autoverkehr, sprich
Pendlerverkehr wesentlich entlastet werden.
Ohne
seriöse Kostenschätzungen, Untersuchungen zur möglichen Verlagerung von
Verkehrsströmen auf eine S-Bahn nach Altona ist ein derartiger Vorschlag
unseriös, ein Element der symbolischen oder Show-Politik.
Ich
hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Interessen des Hamburger Süderelberaums
verkehrspolitisch in den letzten Jahren besonders gut vertreten worden sind. Waren
eigentlich unsere Harburger Politiker an den Planungen für die Baustellen auf
der A7 im Norden mit ihren Auswirkungen auf den Süden beteiligt? Ich brauche
nur an die „kleinen Probleme“ zu denken: die Planungen der Baustellen im
Hamburger Süderelbebereich. Die allein waren abenteuerlich.
Natürlich
steigen Süderelbe-AG und Wirtschaftsverbände bei einem derartigen
Show-Vorschlag gern ein. Es umgibt sie plötzlich das Flair der großen
Verkehrspolitik. Sie sollten besser die kleinen Brötchen gut backen. Damit ist
dem Bürger des Süderelberaums mehr gedient.
Wenn
aber große Ideen, die ja nicht prinzipiell schlecht sind, dann aber seriös
unterfüttert. Wie steht es mit der Finanzierung ? Wenn die EZB mit ihrer Staatsanleihen-Ankaufpolitik so weiter macht, Fiskalpolitik betreibt und weitere "Corona-Hilfsprogramme" der Merkelschen Art aufgelegt werden, werden die paar Milliarden für eine S-Bahnröhre sicherlich aus der Portokasse bezahlt werden können. Wenn Hamburg 7 Milliarden für eine HSH Nordbank aufbringen kann, dann geht auch eine S-Bahnröhre.
Könnte es sein, dass hier Anschlussprojekte gesucht werden, weil Süderelbe einfach nicht genug belastet ist, wenn die A 26 zuende gebaut ist und der Ausbau der A7 auf vier Spuren geschafft ist?
Könnte es sein, dass hier Anschlussprojekte gesucht werden, weil Süderelbe einfach nicht genug belastet ist, wenn die A 26 zuende gebaut ist und der Ausbau der A7 auf vier Spuren geschafft ist?
Zur
Stützung der Höhenflüge empfehle ich mal was Seriöses: Günter Pumm, Die
Vierte Elbtunnelröhre. Eine Fall-Studie für den Politik-Unterricht. Hamburg 1997.
167 Seiten.
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