Fraktionsvorsitzender
in der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion ist der Vorsitzende der
CDU-Süderelbe Andre Trepoll. Das Abendblatt berichtete nach der letzten
Bürgerschaftswahl er hätte dieses Amt nur bekommen, weil wegen des
grottenschlechten Wahlergebnisses der CDU zwei aussichtsreichere Bewerber über
die Landesliste nicht ins Parlament einziehen konnten.
Nun
hat Trepoll sich in diesem Jahr nicht ohne
Erfolg durch Reden in der Bürgerschaft, Plakatkampagnen, G 20-Aufklärung etc.
zu profilieren gesucht.(Hamburger Abendblatt am 30.12.2017)
Er
arbeitet auch an einem neuen Profil: so wurde in Zeit-Hamburg berichtet, er
jogge jetzt regelmäßig in den Harburger Bergen. Er hat in seinem Ortsverein
auch schon mal mit Hilfe eines Politikwissenschaftlers der Hamburger
Universität eine Strategie-Diskussion führen lassen, für die
Süderelbe-Strukturen schon fast etwas Orginelles.
Er
wird es in 2018 deutlich schwieriger haben:
G20
wird nicht mehr das große Thema werden.
Olaf
Scholz wird sich nach dem schlechten Abschneiden bei den Stellvertreterwahlen
auf dem Bundesparteitag der SPD wohl verstärkt Hamburg widmen. Das
Wohnungsbauprogramm wird, man mag es auch kritisieren, übererfüllt, selbst die
nervenden Belastungen durch den
Straßenbau werden wohl zähneknirschend von den Bürgern als notwendig
akzeptiert, die Elbvertiefung kommt, die Elphi boomt, die Steuereinnahmen
sprudeln, selbst die üble Hinterlassenschaft aus den Jahren seines Vorgängers,
die HSH Nordbank, könnte verkauft werden. Das Krisenmanagement seines
Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel scheint zu klappen(Dream-Team), wie die
Fälle Flüchtlingsunterbringung und Inklusion zeigen.
Wenig
Platz für Alternativen.
Was
soll(te) Andre Trepoll tun?
Während
der Bundestagswahl gegen seine Kanzlerin ohne alle Rücksichten einen PUA zu G20
durchsetzen? Die Aufklärung durch den Sonderausschuss wird nichts werden.
.Die
Machtfrage in der CDU stellen? Ralf-Dieter Fischer als Kreisvorsitzenden in
Harburg abwählen lassen und den Vorsitz in Hamburg anstreben?
Gegen
die Kanzlerin und Scholz eine Alternative in der Zuwanderungsfrage formulieren?
Angesichts der von sich selbst sehr überzeugten, wenn auch intellektuell in
dieser Frage schwach aufgestellten „liberalen“ Medienlandschaft in Hamburg, gegen die protestantische und
Katholische Kirche, gegen die Gewerkschaftsführungen, z.T. auch gegen Unternehmerverbände
kein leichtes Unterfangen.
Auf
Bundesebene deutlich Flagge hissen? Für einen Hamburger Fraktionsvorsitzenden
nicht einfach.
Ohne
wesentliche Veränderungen dürfte es jedoch schwer werden.
Ob
er allerdings bei Antreten eines auswärtigen oder anderen Hamburger CDU-Kandidaten, etwa Roland Heintze, nach der nächsten Bürgerschaftswahl
noch Fraktionsvorsitzender sein wird, ist nicht ausgemacht.