Zum ersten
Mal seit 2009 will ich auf meinen
Webblogs Werbung machen, und zwar für die Neuauflage meiner Parteien-Studie
über die Hamburger SPD, die Anfang September 2013 auf den Markt gekommen ist:
Günter Pumm
Kandidatenauswahl und innerparteiliche Demokratie in der Hamburger SPD.
Eine
empirische Untersuchung der Kandidatennominierungen für die Bundestagswahl
1969, die Bürgerschaftswahl 1970, den Senat und die Deputationen.
Norderstedt bei Hamburg 2013.
BoD-Book on
Demands
ISBN 978-3-7322-2160-8
Es geht mir
mit der Neuauflage meiner Dissertation darum, dieses Buch mit 29,90 Euro zu
einem erheblich niedrigeren Preis auf den Markt zu bringen, als dies bisher der
Fall war. Der Preis meines Dissertationsverlags lag inzwischen bei 91 Euro.
Das Buch hat 501 Seiten, davon 425 Textseiten mit Fußnoten.
Das Buch kann
auch als E-book gekauft werden, dann zum Preis von 14,99 Euro.
Die
inhaltliche Werbung sollen Buchtext und Vorwort zur 2.Auflage übernehmen, die
im Anschluss folgen:
Buchtext
Nach
den Erfahrungen von Weimar hat das Grundgesetz den Parteien
Verfassungsrang eingeräumt und die innerparteiliche Demokratie in Art. 21
Absatz 1 GG festgeschrieben.
Seit der 1.Auflage dieses Buches haben die
demokratischen Institutionen, auch die Parteien an Akzeptanz verloren.
Dieses Buch kann deshalb als exemplarisch für
eine ganze Phase der Aufbruchstimmung und Demokratisierung in der
Bundesrepublik gelten, in der die
politisch interessierten Bürger auf die Parteien setzten.
So mag es heute interessant sein zu lesen, wie in
der Regierungszeit Willy Brandts und Helmut Schmidts die Hamburger SPD ihre
Kandidaten auswählte und die Auswahlverfahren demokratisierte.
Das Highlight der Demokratisierung war zweifellos
die 1971 beschlossene weitgehende Beteiligung des Landesparteitags der SPD an
der Nominierung der Senatoren und Senatorinnen.
Das Buch enthält zudem den wohl bis heute spannendsten Kampf um eine Bundestagskandidatur
in Deutschland: Peter Blachstein und Willy Nölling machten sich auf Kreis- und
Landesebene die Direkt-Kandidatur
für den Wahlkreis Eimsbüttel streitig.
Vorwort für die zweite Auflage
Aus
verschiedenen Gründen habe ich für
meine Dissertation nicht das
nötige Marketing betreiben können. Einer der Gründe war die Mehrfachbelastung
durch die Arbeit in der Hamburger Bürgerschaft und die Berufseinstiegsphase.
Auch deshalb diese Neuauflage.
Parteien und
auch die Parteienforschung haben heute einen anderen, wohl
insgesamt geringeren Stellenwert.
Zeitgeschichtliche Bedeutung hat von allen damals
reformierten Auswahlprozessen insbesondere das Verfahren der Senatorenauswahl
unter Mitwirkung des Landesparteitags von 1971 und der Kampf der SPD-Bürgermeister gegen diesen
Satzungsbeschluss erlangt.
Die
Entschärfung bzw. faktische Abschaffung des ursprünglichen
Auswahlverfahrens 1988 und die
Verfassungsreform von 1996 mit der
Beseitigung des Kollegialsenats, der Einführung eines Entlassungs-und Ernennungsrechts
für Senatoren und der Richtlinienkompetenz führten zu einer folgenreichen Machtkonzentration beim
Ersten Bürgermeister.
Natürlich sind
auch die Einwände gegen die Regelung von 1971 und die Erfahrungen mit ihr nicht
einfach zu vernachlässigen.
Auch alle
anderen Auswahlprozesse waren nicht nur für sich genommen interessant, sondern
wurden damals ebenfalls demokratisiert.
Das neue
Wahlrecht für die
Bürgerschaftswahl und die Wahl der Bezirksversammlungen räumt inzwischen den
Bürgern erheblichen Einfluss auf die Wahl der Direktkandidaten und die
Zusammensetzung der Landeslisten ein. Es schwächt damit aber auch den Einfluss
der Parteien auf einem weiteren zentralen Aufgabenfeld.
Die Arbeit kann inzwischen als ein Beitrag zur
Hamburger Parteiengeschichte und Zeitgeschichte, aber auch zur
Wirkungsgeschichte der Studentenbewegung gelten.
Fall-Studien
wie der Kandidatenkonflikt zwischen Peter Blachstein und Wilhelm Nölling in Eimsbüttel für die
Bundestagswahl 1970 sind allerdings
auch heute noch spannend
und mit Gewinn zu lesen.
Bei den
Beteiligungsmöglichkeiten der Parteimitglieder und der Bürger kann Ziel nicht
allein verstärkte Partizipation sein, sondern es geht auch immer um Transparenz und Effizienz der
Auswahlverfahren. In dieser Grundorientierung bin ich nach wie vor mit meinem
Doktorvater Winfried Steffani einig.
Hamburg, Juli
2013
Günter Pumm